Meine Remote Data Collection Unit kurz RDCU genannt

Ende 2016

Es hat sich viel getan. Neben meinem 7 Kamera Gehäuse für die automatische Meteor und TLE Aufzeichnung habe ich einige Antennen und Radios zur parallelen Meteor Radio Detektierung in Betrieb. Um grössere Meteor Ereignisse per Infraschall oder Seismografisch aufzeichnen zu können, habe ich meine Station mit einem Infiltec QM-4.5LV Geophone und einem Infiltec Infra20 Infraschall Sensor erweitert. Da um mein Haus und im Dorf sehr viele elektromagnetische Störungen und ebenfalls Erschütterungen durch Verkehr, Maschinen, Mensch und Tier entstehen, habe ich mich entschlossen, eine abgesetzte Datenerfassungs Einheit, kurz RDCU (RemoteDataCollectionUnit) etwa 250 Meter vom Dorf entfernt zu platzieren. Dort muss natürlich alles mit Solarstrom gespeist werden, damit ich mir über das Stromkabel keine Netzstörungen in die RDCU Box hole.

Nach einer gewissen Testphase neben unserem Haus, habe ich die Kiste dann mit Hilfe unseres Nachbarn und seinem Traktor gezügelt. Bei 140 Kg Eigengewicht, nicht anders machbar. Zum Pech hatten wir bereits den ersten Schnee und sind dann mit Schneeketten und im Schneckentempo den Hügel hochgekrochen. :-) Vielen Dank an Noc :-)

Leider nur als Foto von der Blitzortungs Homepage aufgenommen. :-(


Den Unterbau habe ich wieder einmal von Corsin Rauch, (Rauch Metallbau, Zernez) machen lassen, der immer unermüdlich für mich da ist, wenn es wieder einmal darum geht, einen spinnerten Spezialwunsch von mir umzusetzen. Vielen Dank an dieser Stelle !


Hier ein Bild der Technik, die momentan in der Alu Kiste installiert ist.

RDCU von Innen

Neben den 2 x 12 Volt 200 AH Batterien, hat es einen Laderegler, der von einem 250 Watt Solarpanel, welches mit einem Solartracker nachgeführt wird, gespeist wird. Die Spannung wird über einen 10 fach Sicherungshalter verteilt. Es hat einen kleinen 12 Volt LAN Switch, einen Lancom WLAN Access Point für die Punkt zu Punkt Verbindung, einen Moxa 4 Port Serial to LAN Converter, einen kleinen i5 PC mit Windows 7, einen extern gespeisten 7 fach USB HUB, das Blitzortungssystem TOA System Blue, einen RFSpace SDR-IQ, den Infiltec Infra20 sowie ein Dostmann Electronic LOG110 Datenlogger für Temperatur und Luftfeuchtigkeit, welcher über den PC ausgelesen werden kann. Als Antenne für die Punkt zu Punkt Verbindung dient eine 18dB Yagi Antenne in einem wettergeschützten Gehäuse. Ausserdem hat es über dem Kollektor eine kleine GPS Antenne für die TOA Blitzortung, welche gleichzeitig NTP Server innerhalb der Alu Kiste ist.

An dem Moxa N5410 ist momentan der Infraschall Sensor und Solar Laderegler angeschlossen. Im Frühjahr 2017 plane ich dann, das Seismometer, den Infraschallsensor und die Erdmagnetfeldsensoren vom SAM, unter die Erde zu bekommen und diese ebenfalls an den Seriell - LAN Converter anzuschliessen.


Hier steht die Kiste bereits am vorgesehenen Standort und wartet, dass der Winter kommt.


2018

Die RDCU Kiste füllt sich weiter. Der Solarladeregler war ein Commom Plus Regler, d.h. er hatte einen gemeinsamen Pluspol, was mir eine Erdung der Anlage verunmöglichte. Deshalb wurde ein Epever Xtra3210N beschafft und installiert. Jetzt kann ich den Mast und die Kiste erden, ohne dass es zu Kurzschlüssen kommt, wenn ich versehentlich mit einem BNC Stecker vom Koaxkabel die Kiste berühre.

Dann wurde der 2.4 GHz Radiolink gegen einen 5 GHz Mikrotik Link ausgetauscht, der mir 800 MBit/s Bandbreite ermöglicht.

Hier nun die gesamten Gerätschaften in der Kiste im Überblick.

Anfang 2018 wurde der SDR-IQ, welcher immer einen PC als Host beötigte durch den Rfspace Cloud-IQ ersetzt. Dieser wird für VLF und NDB (Non Directional Beacon) Empfang mit einer vertikalen Aktivantenne und eine Magnetic Loop Antenne betrieben.


April 2020, Ostern.

Der Schnee ist soweit geschmolzen, so dass ich die Gerätschaften vor Ort überprüfen konnte. Leider hatte es diesen Winter rücksichtlose Skitourengänger die mir über das Infraschall Array gefahren sind und dieses beschädigt haben. Ich habe bei der Reparatur gleich die Möglichkeit genutzt, das Mittelteil auszutasuchen, welches ich für die drei weiteren Infraschall Messtationen der Fachmgruppe Meteorastronomie produziert habe. Ebenso wurde der Standort des Infraschall Arrays und der beiden Aktivantennen verlegt. Nun liegrt es direkt neben den Seismometern und das Gelände wurde so gewählt, dass ich ein grosses Areal habe, welches ich besser einzäunen kann. Hierfür wurden die Plastik Zaunpfosten durch 1.6m Eisenpfosten ersetzt. Diese werden dann im Winter hoffentlich noch aus dem Schnee heraussragen und mir die Möglichkeit geben, den Bereich der Messgeräte abzusperren.